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Die Route
Aufbruch
I:  Dar-Arusha
Kibo - Besteigung
II: Zum Victoria-See
III: Tanganjika-See
Auf der Liemba
IV:Malawi-See&Ruaha
V: Zurück nach Dar
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Die Vorbereitung

 

Die „heiße Phase“ der Vorbereitungen begann im Dezember 2002. Eigentlich schon fast zu spät, wussten wir doch um die besten Bedingungen zur Kibo-Besteigung von Januar bis März, bevor ab April (noch stärkere) Regen-, und in der Gipfelregion auch Schneefälle die Bezwingung des Gipfels zumindest erheblich erschweren würden. Außerdem hofften wir, auf unserer anschließenden Reise durch die Serengeti auf den ‚Großen Trek’, die riesigen Gnu- und Gazellenherden zu stoßen, die sich um diese Zeit um den Lake Ndutu aufhalten sollten. Und schließlich hätte uns das Fernweh ein Warten bis zum Herbst unmöglich gemacht!

 

Der Flug

Wie schon bei einigen Reisen zuvor bot die homepage von weltentdecker.de die beste Übersicht und schließlich auch den günstigsten Flug mit Gulf Air von Frankfurt über Bahrein und Nairobi nach Dar es Salaam. Allerdings hatte sich in der zweiten Dezemberwoche der Flug bereits zum von uns zunächst anvisierten Abflug am 01.02.’03 um rund 150,- Euro pro Ticket verteuert, sodaß wir auf den 08.02.’03 ausweichen mussten. Also rechtzeitig buchen! Die Ticketzustellung per Post bedurfte nach 3 Wochen einer kurzen telefonischen Nachfrage, klappte dann aber umgehend und problemlos.

 

Die Reise- und Routenplanung

Hier können wir nur eine einzige und alternativlose Empfehlung geben – ‚Tansania Sansibar’ von Jörg Gabriel (Reise Know-How Verlag, Bielefeld, 2. Auflage 2000). Nie zuvor oder danach sind wir auf eine in allen Belangen derart fundierte Beschreibung von Land und Gegebenheiten gestoßen. Vermutlich hätte es diese Reise ohne dieses Buch nicht gegeben! Besonders wertvoll waren die mit exakten Entfernungsangaben versehenen Routenbeschreibungen, ergänzt durch, wie wir uns später überzeugen konnten, sehr detaillierten und zutreffenden(!) ‚Straßenzustandsbeschreibungen’. Auch sonst fanden wir alles, was man von einem Reiseführer erwartet – Danke, Jörg Gabriel!!

Also kauft dieses Buch (wir bekommen keine Provision vom Verlag!), auch weil sich unser Tourbericht an diesem Buch orientiert und hier und da ein klein wenig ergänzt.

 

Weiterhin studierten wir folgende Bücher:

Tansania: Kilimanjaro’ ; R. Dippelreither; 3. Auflage 2001; Outdoor Handbuch Band 44

Unverzichtbare Ergänzung zu Gabriel in der Vorbereitung der Kibo-Tour und wichtiges (und handliches!) Buch am Berg. Das Verzeichnis der Tour Operator für den Kibo war Grundlage für unsere Vorabbuchung und ist äußerst hilfreich!!

 

Kilimanjaro Tanzania’, P. Rotter; Brigitte Rotter, Eigenverlag

Für den Kibo wertvoll, vor allem durch die beigelegte topographische Karte (1:50.000). Es sind alle Routen eingezeichnet und die Höhenlinien ermöglichen das Erstellen eines ‚Belastungsprofils für die einzelnen Tourabschnitte. Überhaupt unabdingbar für die Orientierung am Berg. Weiterhin schöne Aufnahmen von der Gipfelregion (s/w). Der übrige Inhalt zu Land und Leuten ist allenfalls eine Ergänzung zum Gabriel, interessant, aber zu kompakt.

 

‚Ostafrika’, R.Waterkamp  W. Wisniewski; Kosmos NaturReiseführer

Wenn noch Platz im Gepäck, dann unbedingt mitnehmen. Wunderbare Aufnahmen zur Bestimmung von Flora und Fauna. Für alle, die wissen wollen, was da um sie herum kreucht und fleucht!

 

‚Kauderwelsch Band 10. Kisuaheli Wort für Wort’, C. Friedrich; Reise Know-How Verlag

Nicht nur, weil es eine Frage der Höflichkeit ist, im Reiseland wenigsten ein paar Floskeln in ‚Einheimisch’ zu können. Wir beherrschten selbst mit Hilfe dieses Buches nicht fließend Kisuaheli und die Konversationssprache blieb Englisch, aber wie gesagt, es entspannt so manche Situation (und hilft auch mal bei hartnäckigen Preisverhandlungen).

 

Die Ausrüstung

Eine gewisse Erfahrung über nützliche Outdoor-Utensilien vorausgesetzt, hilft hier die erste Orientierung im Katalog der Ausrüster. Unsere Favoriten dabei die von Lauche-& Maas und Woick. Unsere spezielle Empfehlung hierbei für L&M! Einmal gibt es hier auch kritische Anmerkungen zum Gebrauchswert einzelner ‚unabdingbarer’ Equipments, dann haben wir in Jena einen tollen Laden mit der nötigen individuellen Beratung (macht weiter so!) und zu guter Letzt gibt’s auch noch einen Rabatt! Wenngleich der Entlastungseffekt für die Reisekasse nicht gravierend ist, so geht es doch um’s Prinzip, oder?! Business as usual oder Verständnis für die knappen Finanzen der meisten (Welt-)Reisenden? Letzteres fanden wir bei L&M, ersteres in ziemlich kühler Form auf unsere Anfrage bei Woick. Trotzdem kamen wir an Woick nicht vorbei, unbestritten findet man hier die größte Auswahl, die Lieferung klappt ähnlich zuverlässig wie bei L&M. Haben es dann so gehalten: Woick studiert, was ging, bei L&M bestellt, den Rest von Woick schicken lassen.

Für die Jenenser und Weimarer Umgebung – auch mal beim Känguruh reinschauen – das Beste zum Stöbern, Anfassen, Anprobieren und Schnäppchen/ Rabatte gibt’s auch!

 

Fahrzeuganmietung

Schwierig, sehr schwierig für Selbstfahrer. Lange Zeit blieb die Recherche im Internet erfolglos. Wahnsinnspreise, alles nur mit Fahrer – die Sache drohte zu kippen. Doch dann fanden wir die Homepage von EVERGREEN CAR RENTALS! Unsere absolute Empfehlung für diese Truppe. Detallierte und individuelle Klärung der Vertragsfragen per eMail im Vorfeld, vergleichsweise günstiger Preis (ausgehandelt) und absolut seriöse Abwicklung der Finanzen. Es gehört schon Überwindung dazu, eine dreistellige Dollarsumme als Anzahlung über eine New Yorker Bank nach Dar es Salaam zu überweisen (wobei mal wieder die Transfergebühren unserer Deutschen Bank horrend waren…), aber wie gesagt, klappte reibungslos! So auch später in Dar, aber dazu kommen wir noch. Fazit – nach unserem Wissensstand für Selbstfahrer alternativlos – aber durch top-Service empfehlenswert.

 

Tour Operator für die Kibo-Tour

Seit 1993 sind Besteigungen des Kibo nur noch mit Führer und unter Organsisation eines heimischen Operators möglich. Diese unterscheiden sich nun erheblich in Preis, Flexibilität und wohl auch in der Zuverlässigkeit. Unsere (erfolgreiche) Strategie: Zunächst eine auf das eigene Können abgestimmte Tourenplanung erstellen, Finanzrahmen festlegen und dann per Mail bei den Anbietern Angebote einholen (hilfreich: Auflistung der Operator im Dippelreither, s.o.). Wir erhielten so im Vorfeld ca. 20 Angebote. Es war sicher keines darunter, welches inakzeptabel gewesen wäre, das Beste Preis/ Leistungsverhältnis, und vor allem die individuellste Abstimmung auf unsere Besteigungspläne fanden wir jedoch bei AFRICAN TRAILS LIMITED. Auch vor Ort wurden wir zu keinem Zeitpunkt enttäuscht, doch dazu später.

Dringend abraten würden wir von einer Vorortbuchung. Einmal verliert man mindestens zwei Tage für die Organisation, andererseits stürmen beim Gang durch Arusha so viele Schlepper mit ‚dem günstigsten Angebot’ auf einen ein, dass man sehr schnell die Übersicht (und auch die Lust) am Preis- und Leistungsvergleich verliert, auch wenn durchaus seriöse und renommierte Unternehmen beworben werden.

 

Medizinische Vorsorge

Ganz wichtig! Wenngleich wir durchaus medizinische Kenntnisse besitzen, macht sich für die Kibo-Tour unbedingt die Auseinandersetzung mit der Höhenkrankheit und die Zusammenstellung einer entsprechenden Reiseapotheke erforderlich (Homepage des Arbeitskreises Notfallmedizin und Rettungswesen; ANR online). Weiterhin sollte gewissenhaft der Impfstatus überprüft werden (www.fit-for-travel.de). Wir haben für eine entsprechende Beratung die Tropenmedizinische Sprechstunde an der Jenenser Uniklinik aufgesucht und waren höchst zufrieden. Besten Dank an Kollegen Seidel! Laßt diese Institution nicht sterben!!

Noch eine Bemerkung zum Mückenschutz. Mosi-Netz mitnehmen, zum ‚Schmieren’ hat sich bei uns ‚Nobite’ bewährt. Es verfügt über den nötigen Gehalt an DEET und ist jetzt sogar offiziell über die Ausrüster in Deutschland erhältlich (wir mussten es noch in Frankreich bestellen.)

 

Bei konzentriertem Arbeiten könnt Ihr diese Vorbereitungen in 8 Wochen treffen (so wie wir). Empfehlenswerter, weil stressfreier, ist es jedoch, sich vier Wochen mehr zu gönnen.

Genau wie wir werdet Ihr jedoch ein stetig steigendes Reisefieber feststellen, bis Ihr es nicht mehr aushaltet und es endlich los geht.

 

Safari njema – Gute Reise!

 

ulf.hagen@web.de